■ Was ist Estrich?


Natürlich gibt es in Deutschland eine DIN-Norm, die genau definiert, was Estrich ist. In der DIN EN 13318 ist folgendes zu lesen: „Schicht oder Schichten aus Estrichmörtel, die auf der Baustelle direkt auf dem Untergrund, mit oder ohne Verbund, oder auf einer zwischenliegenden Trenn- oder Dämmschicht verlegt werden, um eine oder mehrere der nachstehenden Funktionen zu erfüllen:

  • den Druck gleichmäßig auf die darunterliegende Dämmung verteilen,
  • gleichmäßiger Untergrund für einen Bodenbelag,
  • unmittelbare Nutzbarkeit,
  • eine vorgegebene Höhenlage zu erreichen.“

Natürlich geht die Norm noch weiter und definiert auch die Zusammensetzung der verschiedenen Estricharten. Aber so weit ins Detail müssen wir gar nicht gehen. Wichtig für Sie ist es, dass es für jede Anforderung eine passende Estrichart gibt. Folgende vier Estriche möchten wir Ihnen ein bisschen genauer vorstellen:

■ Estricharten


Zementestrich ist der Klassiker unter den Estrichen und wird mit Abstand am häufigsten eingesetzt. Er besteht grundsätzlich aus Zement, Sand oder Kies und Wasser. Verschiedene Zusatzstoffe wie Fließmittel, Kunstharz, Bitumen oder anderen Stoffen verfeinern seine Konsistenz, Verarbeitbarkeit und seine späteren Eigenschaften. Er kann sowohl innen als auch außen verwendet werden und ist weitgehend unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Zudem ist er preisgünstig. Allerdings muss er fachmännisch abgezogen werden, um eine wirklich ebene und lotgerechte Fläche zu bilden.

Hinzu kommt, dass er eine gleichmäßige Trocknungszeit von drei bis vier Wochen braucht. Ansonsten neigt er zum „Schüsseln“, d. h. die Ränder des Estrichs wölben sich nach oben. Außerdem können Flächen, die größer als etwa 40 Quadratmeter sind, nicht fugenlos hergestellt werden. Dafür sind diese dann – bei entsprechender Dicke der Estrichschicht – hoch belastbar.

Einfacher verarbeiten lässt sich der Fließestrich. Aufgrund seiner flüssigeren Konsistenz breitet er sich lotrecht aus und muss auch nicht abgezogen werden. Große Flächen lassen sich oft problemlos ohne Fugen herstellen. Anders als bei dem Zementestrich neigt dieser auch nicht zum „Schüsseln“. Bereits ab dem 2 Tag darf man bedenkenlos Lüften.

Da der von uns verwendete Fließestrich keine Sinterschicht bildet (Bindemittel, dass sich nach der Abtrocknung an der Oberfläche absetzt), ist statt mehreren nur ein Reinigungsschliff erforderlich. Unser Fließestrich kann zudem bedenkenlos in Feuchträumen wie Bäder eingebaut werden. Nicht geeignet ist er allerdings für den Außenbereich.

Dünnschichtestrich ist noch ein relativ neues Thema. Er ermöglicht – wie der Name schon sagt – eine besonders dünne Estrichschicht. Dies kann bei der Sanierung von Altbauten wichtig sein, etwa wenn das Gewicht des Estrichs von statischer Bedeutung ist. Dünnstrichestrich findet zudem mehr und mehr Verwendung im Bereich von Fußbodenheizungen, die auf einem bestehenden Boden nachgerüstet und dann mit Dünnstrichestrich versiegelt werden. Es ist eine nur wenige Millimeter starke Überdeckung der Leitungen notwendig, sodass beispielsweise Türen noch problemlos auf- und zugehen. Mit herkömmlichen Estrichen ist das nicht zu realisieren. Hinzu kommt, dass die geringe Überdeckung der Heizleitungen auch der Effizienz der Fußbodenheizung zugutekommt.

Dünnestriche gibt es in vielerlei Ausführungen, je nach Hersteller und Einsatzzweck. Sie sind nicht ganz billig, doch ermöglichen sie Umbauten und Sanierungen, die bislang deutlich mehr Aufwand erfordert hätten.

Dämmestrich ist ein Gemisch aus Zement und Styropor. Dank dieser Kombination eignet er sich hervorragend zum Ausgleich von Unebenheiten im Untergrund.  Dies können beispielsweise zahlreiche Leitungen oder Kabel sein, die auf dem Boden verlegt sind. Sein vergleichsweise geringes Gewicht macht ihn außerdem zu einer idealen Lösung, wenn auf Gewölbedecken ein neuer Estrich verlegt werden soll.

Da Dämmestrich zudem schnell und unkompliziert abtrocknet, kann bereits nach rund 48 Stunden mit dem Aufbau des eigentlichen Estrichsystem begonnen werden.

RenoScreed® – EnergieSpar & SanierEstrich wurde speziell für die Bausanierung entwickelt und ist besonders gut im Bereich von Holzbalkendecken im Altbau geeignet. Einerseits ist er bei gleicher Tragkraft rund 35 Prozent dünner und damit leichter als Standardestriche, was für die statischen Anforderungen entscheidend sein kann. Das ermöglicht zudem die Verwendung von dickeren Wärme- und Trittschalldämmungen. Andererseits ist RenoScreed im Vergleich zu Standardestrichen diffusionsoffen, was eine mögliche Bildung von Tauwasser in der Holzkonstruktion und die Entstehung von giftigem Holzschwamm wirkungsvoll verhindert. Er trocknet sehr schnell ab, kann also schwimmend, auf Trennschicht und im Verbund verlegt werden. Der Estrich ist nicht brennbar und verfügt über ein eigenes Brandschutzzeugnis. Auch schwindet der Estrich in der Trocknung rund 25 Prozent weniger als Standardestrich, was Risse wirksam verhindert.

Möglich wird dies alles durch seine besondere Zusammensetzung, in der spezielle Stahlfasern eine entscheidende Rolle spielen. Das wirkt sich auch bei der Verwendung mit Fußbodenheizsystemen positiv aus – sie reagieren schneller und geben die Wärme gleichmäßiger ab. Zumal der Estrich mit einer Rohrüberdeckung von nur 25 Millimetern auskommt, während herkömmliche Estriche rund das doppelte benötigen.


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